Im Volk ist vielfach die Ansicht verbreitet, dass es Menschen
gäbe, die sich in allerlei Tiergestalten verwandeln könn-
ten. Eine solche Tiergestalt ist unter dem Namen:
"Werwolf" bekannt. Vorn gleicht er einem Wolf, hin-
ten sieht er einem dicken Schaf ähnlich,
mit hakenförmig gebogenem Schwanz,
die Beine sind auffallend klein. Zwei
Männern aus Blankenbach, welche die
Nachtwache hatten, ist der Werwolf einmal be-
gegnet.

Sie wollten auf ihrem nächtlichen Rundgang, wie das
üblich ist, dem Bürgermeister klopfen, d.h. durch
Pochen an die Hauswand ihre Gegenwart anzeigen,
als solch ein sonderbar gestaltetes
Tier den Kirchberg herunter kam
und auf die beiden zuging. Der eine der beiden
Männer drückte sich furchtsam an die nächste Mauer, denn er erkannte in dem Tier den gefürchteten Werwolf, der andere aber ging gerade auf das Ungeheuer los. Da wollte ihn sein Freund warnen, und rief leise: "So geh doch über Seite, siehst du denn den Werwolf nicht ? Er stößt dich ja bald um !"

Der Angeredete sah nichts, so sehr er es auch wünschte, denn ein Werwolf war ihm noch nie zu Gesicht gekommen. Unterdessen war der Werwolf langsam das "Räschen" beim Dorfe hinaufgegangen und verschwand im Walde, dem Hessberge. Nun erst kam dem einen Nachtwächter der Gedanke: "Hättest du doch dein Taschenmesser über ihn hingeworfen, da hättest du erfahren, wer eigentlich dieser Werwolf war !" Aber leider war es zu spät.


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